Profil
Der Lehrstuhl für Konstruktion im Maschinen- und Anlagenbau (KIMA) an der Technischen Universität Kaiserslautern wird seit 2004 von Professor Dr.-Ing. Christian Schindler geleitet. Die Forschungsaktivitäten am Lehrstuhl umfassen den gesamten Entwicklungsprozess von der Problem-/Prozessanalyse und -synthese über die Entwicklung neuer Konzepte, Systemmodellierung und Simulation bis hin zu Prototypenbau/-erprobung und Versuch. Die Forschung innerhalb unserer Kompetenzfelder zeichnet sich durch eine hohe Anwendungsorientierung aus.
Ein Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich „Konstruktionsmanagement und Konstruktionsmethodik“. Aus der Sicht des KIMA liegt der Erfolg eines Produktentwicklungsprojektes in der gelungenen Vorbereitung und Durchführung der frühen Phase. Daher steht das Thema „Anforderungsmanagement und Prozessanalyse“ seit einigen Jahren im Zentrum der Konstruktionsforschung des Lehrstuhls. Der Lehrstuhl KIMA verfügt über umfassende Kenntnisse in den Bereichen Prozessanalyse und -optimierung, Requirements Engineering und Entwicklung von Methoden für die disziplinenübergreifende Produktentstehung. Der Fokus liegt dabei auf dem Technologiefeld der Nutz-, Schienen- und Förderfahrzeugtechnik. Daneben findet Forschung auch in den Bereichen Hochdruckwasserstrahltechnik und Medizintechnik statt.
Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.uni-kl.de/kima
Motivation für das Projekt
Durch die Weiterentwicklung von mechatronischen Produkten zu cybertronischen, also miteinander kommunizierenden mechatronischen Systemen, reichen die bisher angewendeten bekannten Produktentwicklungsprozesse nicht mehr aus.
Weder der Produktentwicklungsprozess für mechatronische Produkte nach VDI 2206 noch der allgemeine Konstruktionsprozess nach VDI 2221, dessen Ursprung im Bereich mechanischer Produkte liegt, beinhaltet die Behandlung wichtiger durchgängiger Prozessfunktionalitäten, wie z.B. die formale Beschreibung von Anforderungen bezüglich Produktverhalten und -funktion und ihrer Verfolgbarkeit. Gerade die frühe Phase der Produktentstehung, in der eine Vielzahl an Informationen aus verschiedensten Quellen verarbeitet werden muss, ist häufig Ursprung für Produktfehler und -mängel. Eine Ursache hierfür ist u.a. die nicht ausreichende Kooperation und Kommunikation zwischen den verschiedenen Disziplinen. Darüber hinaus werden in der frühen Phase, also der Spezifikationsphase, auch auf Grund nicht ausreichender oder kompatibler Modellierungsmöglichkeiten z.B. bei den Anforderungsdefinitionen oder der Funktionsmodellierung, wenige bis keine Modelle eingesetzt. Ein Ziel aus Sicht des KIMA ist die Erarbeitung einer disziplinenübergreifenden Prozessbeschreibung, welche die Entwicklung von cybertronischen Systemen unterstützt und beschleunigt. Um unnötige Iterationsschritte zu vermeiden, ist hierzu eine frühzeitige disziplinenübergreifende Abstimmung und Verständigung z.B. hinsichtlich Anforderungen erforderlich.